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Freitag, 30. Oktober 2015

Die Welt: Windenergie, kraftlos und teuer

DIE WELT

Windenergie, kraftlos und teuer


Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass heute weltweit etwa 0,4 Prozent der Energie aus Wind und Solarkraft stammt. Selbst 2040, wenn alle Regierungen ihre grünen Versprechen gehalten haben, werden Solar und Wind nur 2,2 Prozent der weltweiten Energieversorgung decken. Dies liegt teilweise daran, dass diese Energieträger nur die Treibhausgasemissionen der Stromerzeugung verringern, die 42 Prozent des Gesamteintrags verursacht, aber nicht diejenigen der Industrie, des Transportwesens, der Wohnungen und der Landwirtschaft. Aber der Hauptgrund dafür, warum Wind und Solarkraft keine entscheidende Lösung gegen den Klimawandel sein können, besteht in einem fast unlösbaren Hindernis: Wir brauchen auch Energie, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
Dies hat enorme Auswirkungen auf die Berechnungen der Kosten. Beispielsweise heißt es immer wieder, Windenergie sei billiger als fossile Brennstoffe. Dies ist weitgehend eine Fata Morgana. Große Windparks werden so bald nicht ohne Subventionen auskommen. Wie Warren Buffet sagt: "Wenn wir eine Menge Windparks bauen, bekommen wir Steuererleichterungen. Dies ist der einzige Grund, sie zu bauen. Ohne Steuererleichterungen machen sie keinen Sinn." Die IEA schätzt, dass die weltweiten, jährlichen Subventionen für Windkraft in den nächsten 25 Jahren sogar noch steigen könnten.
Wichtiger noch ist, dass der Wind nur dann billiger ist, wenn er auch weht. Je mehr Windkraftwerke in Betrieb genommen werden, desto weniger ist der Strom wert, den sie erzeugen. Die erste Windturbine bringt einen etwas höheren Preis pro kWh als der Durchschnitt. Aber da alle Windkraftbetreiber ihren Strom gleichzeitig verkaufen (nämlich wenn der Wind weht), ist dieser Strom bei 30 Prozent Marktanteil nur 70 Prozent des durchschnittlichen Strompreises wert.
Damit die Lichter an bleiben, müssen entweder viel höhere Preise akzeptiert oder die fossilen Kraftwerke subventioniert werden – was viele europäische Regierungen bereits tun.
Der weitere Ausbau von Wind- und Solarenergie mithilfe von Subventionen bedeutet, dass die Gesellschaften für den Strom dreimal zahlen müssen – einmal für den Strom selbst, einmal für die Subventionen an die ineffizienten erneuerbaren Energien und einmal für diejenigen, die jetzt auch noch an ineffiziente fossile Kraftwerke gehen. Viele sagen vielleicht, dass wir damit zumindest CO2 einsparen. Dies ist zwar richtig, aber die Einsparung beträgt vielleicht nur die Hälfte dessen, was oft propagiert wird, da die Reservekapazität, die für unterbrechungsfreie Wind- und Solarstromversorgung nötig ist, oft deutlich mehr CO2-Emissionen zur Folge hat.
Und der positive Effekt auf das Klima ist vernachlässigbar. Gehen wir von zwei Welten aus: In der Ersten setzen, wie von der IEA vorausgesetzt, alle Regierungen ihre grünen Versprechen um und steigern die Wind- und Solarstromproduktion bis 2040 um mehr als das Siebenfache; und in der zweiten Welt wird in den nächsten 25 Jahren keine einzige Solarzelle oder Windturbine gekauft. Der Unterschied der Subventionen zwischen den beiden Welten würde über zwei Billionen Euro betragen. Aber der Unterschied der Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts wäre laut des Modells des Klimaausschusses der Vereinten Nationen lediglich 0,0175 Grad Celsius. Kurz gesagt, eine Welt, die durch Wind und Solar angetrieben wird und das Klimaproblem gelöst hat, ist in absehbarer Zeit sehr unwahrscheinlich.
Aus dem Englischen von Harald Eckhoff. Der Autor leitet das Copenhagen Consensus Center. © Project Syndicate, 2015


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